Starke Eiszapfenbildung hervorgerufen durch warme Luftströmung von innen nach außen durch eine Leckstelle in der Gebäudehülle
Leckage in der Dampfbremse
Mangelnde Dampfdichtheit lässt sich sehr anschaulich in der kalten Jahreszeit zeigen. Die warmfeuchte Luftströmung durch eine undichte Stelle der Dampfsperre führt außen zu Eiszapfenbildung. Die Temperaturmessung der Oberflächentemperatur, die man mit einem Lasergerät für Temperaturmessung oder mit der Thermographiekamera festzustellt, zeigt hier +15 C° an der Dachtraufe, bei einer Außentemperatur von – 6C°. Schwieriger ist die Suche nach der genauen Leckstelle in der Dampfsperre. Häufige „Problemstellen“ sind Anschlüsse von vorgefertigten Bauteilen wie Wände, Decken, Dach- und Bodenelemente. An derartigen Stellen kann es infolge dampfgesättigter Luft zu einer massiven Durchfeuchtung von Dämmmaterial und Holzteilen kommen, bei langanhaltender Durchfeuchtung ist ein Pilzbefall möglich.
Schimmelbildung entlang der Dachuntersicht durch warme Luftströmung von innen nach außen.
An der Dachuntersicht, von äußeren Witterungseinflüssen weitestgehend geschützt, entsteht Pilzbefall aufgrund warmer und dampfgesättigter Luftströmung von innen nach außen. In diesem Fall beträgt die Oberflächentemperatur an der Dachuntersicht + 8C° bei einer Außentemperatur von – 5C°. Die gemessene Holzfeuchtigkeit beträgt 25% dieser Wert ist etwa doppelt so hoch wie im Normalfall.
Fehlende Installationsebene
In diesem Fall wird die Luftströmung dadurch hervorgerufen, dass innenseitig die Wand keine Installationsebene aufweist und bei jeder Steckdose die Dampfbremse durchbrochen wird. Vorausgesetzt, dass die Steckdosen die einzigen Leckstellen sind, könnte durch Verwendung von Spezialhohlraumdosen diese Undichtigkeit beseitigt werden.
Massive Eisbildung an der Dachtraufe
Falsche Ausbildung des Firstes ohne Hinterlüftung
Bei älteren Gebäuden kommt es oft zu massiver Eisbildung an der Traufe. Ursache hierfür ist oft das Fehlen von Wärmedämmung bzw. unzureichende Wärmedämmung in der Dachschräge. In diesem speziellen Fall hat es vor der Dachsanierung des Holzschindeldaches kaum Probleme mit Eisbildung gegeben, die Eisbildung an der Traufe ist erst nach Erneuerung der Dachschindeldeckung aufgetreten. Als Ursache konnte eindeutig festgestellt werden, dass der Dachfirst früher über die gesamte Länge eine Querbelüftung aufwies, sodass warme aufsteigende Luft in der Hinterlüftungsebene über die Firstentlüftung entweichen konnte. Bei der Dachsanierung wurde die Querbelüftung zur Gänze geschlossen, warme Luft führt zum Schmelzen von Schnee auf der Dachfläche und in weiterer Folge zur Eisbildung.